Terhardt, E. (1968). Untersuchungen über die Datenreduktion durch das menschliche Gehör. In: Kybernetik 1968 (Marko, H., Färber, G., eds.), Oldenbourg, München, 383-395
Ausgehend von der Frage, wie der in der Zeitfunktion eines beliebigen Schallereignisses enthaltene, im allgemeinen sehr große Informationsfluß reduziert werden kann, wurde ein Untersuchungskonzept entwickelt. Dieses besteht darin, daß die sogenannten Empfindungsgrößen als Träger der vom menschlichen Gehör aufgenommenen akustischen Information angesehen werden. Um eine sinnvolle Auswahl unter den solcherart als zeitabhängige Signale auftretenden Empfindungsgrößen treffen zu können, hat man deren Eigenschaften hinsichtlich ihrer Entstehung aus den Schallgrößen und hinsichtlich ihrer Beziehungen untereinander zu studieren. Es wurde die Frage gestellt, wie groß gleichzeitig stattfindende Änderungen je zweier Empfindungsgrößen sein müssen, damit sie als dem Betrage nach äquivalent empfunden werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen lassen sich durch das hier formulierte Äquivalenzgesetz auf einfache Art zusammenfassen. Dieses Gesetz lautet, daß die Änderungen zweier Empfindungsgrößen einander äquivalent sind, wenn sie die gleiche Anzahl von aneinandergereihten eben wahrnehmbaren Empfindungsunterschieden umfassen.
With regard to the question of how one can reduce the information flow contained in any type of sound signal, a concept was developed. According to this concept, auditory attributes are regarded as carriers of aurally relevant information. To enable reasonable selection from those time-variant attributes, their essential properties concerning their emergence from the sound parameters and their mutual relationships must be studied. The question was raised of what size simultaneous changes of attributes must have in order to be aurally equivalent. The results of the experiments can be expressed by a "law of equivalence" according to which changes of two auditory attributes are equivalent if they comprise the same number of adjacent JNDs.