Terhardt, E., Schütte, H. (1976). Akustische Rhythmus-Wahrnehmung: Subjektive Gleichmäßigkeit. Acustica 35, 122-126
Zwei Schallimpulsfolgen (Puls A, Puls B; aus Sinustönen bzw. Weißem Rauschen ausgeschnitten) mit ein- und demselben Impulsabstand T wurden überlagert und drei bis sechs Versuchspersonen diotisch dargeboten. Aufgabe der Vpn war es, Puls B gegenüber Puls A derart zu verzögern, daß der aus beiden Pulsen zusammen gebildete Rhythmus subjektiv gleichmäßig war. Wenn die Impulse von A und B in allen Schallparametern identisch waren, so ergab sich die Verzögerung T/2, wie zu erwarten war. Bestand ein Unterschied lediglich im Schallpegel, so war das Ergebnis angenähert dasselbe. Besaßen die Impulse von B jedoch eine längere Dauer als diejenigen von A, so ergab sich eine Verzögerung (definiert durch die Impulsanfänge) von weniger als T/2; die systematische Abweichung betrug, je nach Amplitudenverlauf der aufeinanderfolgenden Impulse, bis zu 60 ms und zeigte keine erkennbare Abhängigkeit von der Periode T.
Two trains of sound impulses (train A and train B, of pure tones and white noise, respectively) with one and the same period T were superimposed and presented diotically to between three and six subjects. The subjects were asked to delay train B with respect to train A in such a way that the rhythm established by the combined train (A and B together) was subjectively equable. In case of identical pulses of A and B the resulting delay time was T/2, as expected. With some approximation, the same result was obtained when the pulses differed in SPL. when the B-pulses had a longer duration than the A-pulses, the resulting delay time (between the onsets of the pulses) was systematically less then T/2. The difference was maximally 60 ms, depending upon the temporal envelope of the pulses. No influence of the period T was observable.