Terhardt, E. (1983). Musikwahrnehmung und elementare Hörempfindungen. Audiol. Akust. 22, 52-56
Zwischen den wesentlichen Merkmalen der Wahrnehmung von Musik und den elementaren Hörcharakteristika gibt es Zusammenhänge, die sich zum Teil als überraschend einfach und übersichtlich erweisen. Solche Zusammenhänge sind unter anderem für die Beurteilung der Konsequenzen von Funktionsstörungen des Gehörs für die Wahrnehmung von Musik von Bedeutung. Es werden die für Normalhörende gültigen Zusammenhänge geschildert, soweit sie sich auf die melodischen und harmonischen Aspekte der Musik beziehen. Es wird gezeigt, daß das Harmonieempfinden auf die psychoakustischen Grundprinzipien der Tonhöhenwahrnehmung und der allgemeine Wohlklang (genannt Sensorische Konsonanz) auf die drei Hörattribute Rauhigkeit, Schärfe und Klanghaftigkeit zurückzuführen sind. Das Zusammenwirken von Harmonie und Wohlklang macht das Phänomen der Musikalischen Konsonanz aus und gestattet eine adäquate gehörbezogene Beschreibung mannigfacher musikalischer Erscheinungsformen.
Between essential characteristics of the perception of music and basic hearing attributes there exist certain relationships several of which turn out to be surprisingly simple and clear-cut. Such relationships can be significant, e.g., for evaluating the effects of hearing disorders on the perception of music. In the paper relationships for normal-hearing persons are described which apply to melodic and harmonic aspects of music. It is outlined that the sense of harmony can be reduced to the principles of pitch perception, and that sensory consonance is dependent on roughness, sharpness and tonalness. The phenomenon of musical consonance emerges from the cooperation of harmony and sensory consonance. These relationships enable aurally adequate description of various musical phenomena.