Walliser, K. (1969). Über die Spreizung von empfundenen Intervallen gegenüber mathematisch harmonischen Intervallen bei Sinustönen. Frequenz 23, 139-143
Das bei aufeinanderfolgender Darbietung von 2 Sinustönen empfundene harmonische Intervall der Oktave und der Quinte ist gegenüber dem erwarteten, mathematischen Intervall systematisch gespreizt. Diese Spreizung ist für tiefe Frequenzen vernachlässigbar und wächst mit zunehmender Frequenz an; sie ist individuelle sehr unterschiedlich und beträgt vereinzelt bis zu 3%. Der Einfluß der Pegel der Töne auf die Oktavspreizung wird gemessen und diskutiert. Bei einer mehrfachen Oktavbildung überlagern sich die Einzelspreizungen. Eine auf Grund dieser Ergebnisse aufgestellte Stimmung weicht über das gesamte für die Musik interessierende Frequenzgebiet insgesamt um etwa 5% von der bekannten temperierten Stimmung ab, die auf Grund der mathematischen Oktave aufgestellt ist.