Zwicker, U.T. (1984). Diotische und dichotische Wahrnehmung von Schallfluktuationen. Acustica 55, 181-186
Wahrnehmungsunterschiede zwischen monauraler und binauraler Darbietung wurden bei Rauhigkeit und Schwankungsstärke mit AM-Sinustönen und Modulationsfrequenzen zwischen 1 Hz und 140 Hz untersucht. Dabei zeigte sich, daß die Empfindungen bei monotischer und diotischer Darbietung gleich stark sind. Moduliert man bei binauraler Darbietung jedoch interaural in Gegenphase, so erfährt die Empfindung eine Reduktion, die mit fallender Modulationsfrequenz sehr stark zunimmt und vom interauralen Pegelunterschied abhängig ist. In ähnlicher Weise reduziert auch ein kontralateral dargebotener, unmodulierter Sinuston die Fluktuationsempfindung eines AM-Sinustones. Es scheint der Schluß zulässig, daß die binaurale Schwankungsstärke aus der binauralen Lautheit gebildet wird, während die Rauhigkeiten getrennt für jedes Ohr entstehen und dann in einer Art Mittelung zusammengefaßt werden.